Tanz ist –neben dem Singen- die einfachste und effektivste Form der künstlerischen Betätigung: Für Tanz benötigt man keine Instrumente und Werkzeuge. Tanz kommt ohne Sprache und ohne Stimme aus. Tanz kann von allen Menschen ausgeübt werden, unabhängig vom Alter, der Herkunft, der Bildung, dem Geschlecht, der körperlichen Fitness. Tanz ermöglicht eine "integrative/inklusive" künstlerische Betätigung.
Künstlerischer Tanz spricht mindestens fünf Ebenen im Menschen an: - die körperliche Ebene - die emotionale Ebene - die kognitive Ebene - die soziale Ebene - die spirituelle Ebene.
Mit der Maxime “Jeder Mensch ist ein Tänzer” hatte die Ausdrucks- und Laientanzbewegung im ersten Drittel des 20. Jahrhunderts eine enorme Tanzbegeisterung in Deutschland freigesetzt. In England wurde dieser demokratische Tanzimpuls in den 30er und 40er Jahren weitergetragen und mündete in den 60-er-Jahren in die Community Dance – Bewegung. Mit dem preisgekrönten Dokumentarfilm “Rhythm Is It!” über die tanzpädagogische Arbeit des englischen Choreographen Royston Maldoom ist der Community Dance auch in Deutschland (wieder) bekannt geworden. Hierdurch inspiriert sind in den letzten Jahren deutschlandweit viele Initiativen entstanden, die integrative/ inclusive Tanzprojekte durchführen
Tanzen in Schulen Kulturelle Bildung, musischer Unterricht und künstlerische Betätigung geraten in den Schulen immer mehr ins Abseits. Hiervon besonders betroffen sind Kinder und Jugendliche in den weniger privilegierten Schulformen und aus sogenannten bildungs- und kulturfernen Familien. An Bewegung war schon immer und überall Mangel im Schulalltag. Wir bringen den Tanz in die Schulen! An Grundschulen, Förderschulen und weiterführende Schulen. Künstlerischer Tanz kann die motorischen und kreativen Fähigkeiten der SchülerInnen verbessern, er kann Einfluss haben auf die Konzentrations- und Lernfähigkeit und auf das Sozialverhalten. Er stärkt vor allem das Selbstwertgefühl und Selbstbewusstsein der SchülerInnen, die wichtigste Voraussetzung für eine erfolgreiche Lernkarriere in und außerhalb der Schule und für eine aktive Lebensgestaltung. Tanz stärkt neben dem Einzelnen auch die Gemeinschaft und verbindet junge Menschen mit der kulturellen Tradition.
Tanzen im Kindergarten In der frühkindlichen Erziehung spielt die musische Bildung bislang eine untergeordnete Rolle. Obwohl wissenschaftliche Untersuchungen und praktische Erfahrungen nahe legen, dass Rhythmus, Musik und Singen, Bewegung und kreatives Spiel wichtige Entwicklungsfaktoren bei Kleinkindern sind. Wir bringen den Tanz in die Kindergärten! In öffentliche und kirchliche Einrichtungen. Der kindgerechte, eurythmische Tanz verbindet Bewegung, Rhythmus, Sprechen und Singen zu phantasievollen Geschichten. So werden die motorischen, kreativen, sprachlichen und sozialen Fähigkeiten der Kinder gefördert.
Tanzen mit erwachsenen Laien (Community Dance) Kulturelle Bildung ist ein Grundrecht. Dazu gehören die Teilhabe am kulturellen Leben und die Möglichkeit der eigenen künstlerischen Betätigung für alle Menschen. Breite Teile der Bevölkerung sind ausgeschlossen von der Teilhabe am Kulturleben. Eigene künstlerische Betätigung ist für sie nicht möglich. Dies betrifft nicht nur sogenannte kulturferne Schichten sondern ebenso ältere Menschen, Menschen mit Behinderungen, Menschen mit Migrationshintergrund. Wir bringen den Tanz in die Stadtteile! Denn künstlerischer Tanz muss nicht beschränkt bleiben auf die sog. Hochkultur, auf die städtischen Bühnen und die professionellen Tänzer. Künstlerischer Tanz ermöglicht eigenes kreatives Tun, gemeinsam mit anderen, ermöglicht die Teilhabe am sozialen und kulturellen Leben. Tanz kann Brücken bauen: zwischen Menschen verschiedener sozialer und ethnischer Herkunft, verschiedenen Alters, verschiedener Bildung, verschiedener körperlicher Verfassung. Tanz ist ideales Medium für gesellschaftliche Inklusion und kann einen Beitrag zum sozialen Frieden leisten.