_"Denk' ich an Deutschland..." Projektbeschreibung
"Denk' ich an Deutschland..." - Tanztheater zu 200 Jahren deutscher Geschichte
Ein Bilderbogen von Epochen, Ereignissen und Stimmungen, die die deutsche Entwicklung seit 1811 markieren,von den Befreiungskriegen bis zur Europäischen Union. Eine musikalische Reise von Beethoven bis zur Moderne. Eine Reise durch viele Tanzstile, vom Ballett über den Ausdruckstanz und den zeitgenössischen Tanz bis zum HipHop.
Die Revue beginnt mit der französischen Revolution 1789, in Deutschland damals nur als fernes Signal zu vernehmen, je nach gesellschaftlicher Stellung als Verheißung oder als Bedrohung. Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit – das waren die Versprechungen, mit denen die Revolutionäre das französische Feudalsystem wegfegten.
Es sollte – mit dem kurzen Zwischenspiel der „Weimarer Republik“ von 1919 bis 1933- genau 200 Jahre dauern, bis nach dem Fall der Berliner Mauer alle deutschen Länderin den Genuss der politischen Freiheit und der rechtlichen Gleichheit gelangt waren. (Mit der „Brüderlichkeit“ –in wirtschaftlichen und sozialen Dingen- hapert es wohl noch allerorten.)
Deutsche Geschichte seit 1789, das sind 200 Jahre Krieg: innerdeutsche Kriege, europäische Kriege, zwei Weltkriege, der kalte Krieg mit einem „eisernen Vorhang“ durch Deutschland und Europa; das sind Millionen Tote, Verletzte, Verstümmelte, Verschleppte, Vertriebene; das sind etliche Aufstände und noch mehr Niederlagen: Ein langer Weg der Deutschen zu Frieden und Freiheit....
Deutsche Geschichte seit 1789 sind aber auch 222 Jahre Musik und Tanz: Beethoven bis Stockhausen, von den Comedian Harmonists bis zu den heutigen Deutsch-Rappern, vom höfischen Tanz bis zum Streetdance.
„Denk’ ich an Deutschland...“: Da wird gekämpft und gelacht, geweint und getanzt.
Heute ist Deutschland ein Teil von Europa, im Frieden mit seinen Nachbarn, durchlässig nach allen Seiten, Heimat für viele Menschen aus aller Welt. Zeit für „Brüderlichkeit“...
Der Bogen durch die Musikgeschichte beginnt mit Ludwig van Beethovens 3. Sinfonie „Eroica“, in der er den siegreichen Feldherrn der französischen Revolutionstruppen, Napoleon Bonaparte, preist. Und er endet mit Beethovens „Ode“ in seiner 9. Sinfonie, der Hymne des vereinten Europa: „Alle Menschen werden Brüder...“. ________________________________
Getanzt wird die Revue von drei Bonner Schulklassen (Realschule Hardtberg, Kl. 6 a; Emilie-Heyermann-Realschule, Kl. 8 b; Gesamtschule Bonn-Bad Godesberg, Kl. 8 b). Die Schüler proben seit Februar d.J. im regulären Schulunterricht. Hinzu kommen erwachsene LaientänzerInnen aus dem salta Community-Dance-Projekt in Bonn-Endenich sowie einige GasttänzerInnen. Das Projekt ist ein generationsübergreifendes, integratives Tanzprojekt, gefördert unter anderem von der Ministerpräsidentin des Landes NRW, Landesprogramm „Kultur und Schule“. Die Schirmherrschaft hat der Oberbürgermeister der Stadt Bonn.
„Denk’ ich an Deutschland...“ ist das dritte Kooperationsprojekt von salta e.V. mit Theater Bonn. Zuvor waren unter gleicher Leitung die Schultanzprojekte „Carmina Burana“ (2007) und LEONORE (2009) in der Oper Bonn aufgeführt worden.
Künstlerische Leitung: Miguel Angel Zermeño (Choreographie, Inszenierung) und Michael Raetsch (Konzeption, Dramaturgie).
Veranstalter: salta – Verein für Schulentwicklung und Kultur e.V., verantwortlich: Michael Raetsch