Unsere Inszenierung ist angelehnt an die Ereignisse in der Rosenstraße in Berlin im Jahre 1943: hunderte sogenannte arische Frauen demonstrierten hier gegen die Verhaftung ihrer jüdischen Ehemänner, die im Zuge der „Endlösung der Judenfrage“ in die Vernichtungslager deportiert und ermordet werden sollten. Und das Wunder geschah: tatsächlich wurden die Gefangenen wieder freigelassen. Ob auf Grund des Protestes der Frauen oder aus anderen Gründen, ist bis heute nicht ganz geklärt. Es ist für die Einschätzung dieser mutigen Tat allerdings unerheblich. Die Frauen riskierten mit ihrer Demonstration im damaligen Hitler-Regime ihre eigene Verhaftung, wenn nicht ihren Tod. Sie retteten damit ihre Männer bis zum Sieg der Allierten über Hitler-Deutschland vor dem sicheren Tod. Ihr Protest war im übrigen die einzige (bekannte) öffentliche Demonstration deutscher BürgerInnen gegen das Terrorregime der Nazis! In unserer Inszenierung gibt es -anders als bei Beethoven- nicht nur eine Leonore sondern viele Frauen, die sich mit der Willkür der Mächtigen nicht abfinden. Sie tun sich mit Leonore zusammen und kämpfen gemeinsam für die Freiheit ihrer eingekerkerten und vom Tode bedrohten Männer. Als zweite Änderung zu Beethovens Fidelio kommen bei uns statt des „guten Ministers“ die Feinde Pizarros mit ihren Flugzeugen den Frauen zu Hilfe.